Donnerstag, 19. Mai 2016

Von "Menschenjagden", "Blockwarten", "Hurenhasserinnen" und "Nazimethoden": Eine Lektion in Doppelmoral


"Im übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht." - Kurt Tucholsky

Kommentar zur Löschung einer Google-Karte mit dem Titel "Das Bordell Europas"

Click (or scroll down) for the English translation of this article.

Adressen stehen im Netz – es sind die Adressen von Laufhäusern, von Bordellen, von „FKK-“ und „Saunaclubs“. Privatadressen sind keine dabei, Adressen, die nur über Telefonate zu finden sind, auch nicht. Vermerkt wurden sie auf einer Landkarte, die Interessierten die Möglichkeit gab, sich auch jenseits von Freierforen und Sexseiten über die Verbreitung dieser Prostitutionsstätten in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft zu informieren. Die Landkarte ist voll, denn ja, Deutschland hat sich seinen Namen als Bordell Europas, als Bordell der Welt, redlich verdient.

Die Google Map sorgt in der „Sexarbeitsszene“ über deutsche Grenzen hinweg für Aufsehen: Deutsche Abolitionistinnen haben sich erdreistet, offen im Netz zugängliche Daten an anderer Stelle erneut öffentlich zu machen. Die Erstellerinnen der Karte wiesen ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei den 2000 (anfangs 1600) Adressen nur um einen Bruchteil der Adressen handelt, weil bei einem nicht unerheblichen Teil die Adressen erst telefonisch erfragt werden müssen. Da keine Telefonate geführt wurden, gingen die entsprechenden Adressen oder Treffpunkte nicht in die Karte ein. Wozu auch? Um das Ziel der Karte zu erreichen - nämlich darzustellen, dass Prostitution in unserer aller Nachbarschaft stattfindet und eine Parallelwelt vor unserer aller Augen für die meisten unsichtbar existiert – sind diese weiteren Adressen nicht mehr nötig.

Obwohl also die Liste nicht ansatzweise vollständig ist, gibt es einen Sturm in den sozialen Netzwerken: Die Seite mit der Karte müsse gelöscht werden, denn sie gefährde die Sicherheit der Frauen (oder jungen Männer) in der Prostitution dort.

Dies erstaunt. Denn zweitens wird uns und allen immer wieder erzählt, dass die Sicherheit derer unmittelbar im Prostitutionsgewerbe durch die Öffentlichkeit der legalen Situation in Deutschland doch so besonders gut gewährleistet sei – im Gegensatz zum angeblichen Untergrund in Schweden. Und erstens stammen ALLE auf der Karte angegebenen Adressen aus offen im Netz zugänglichen Seiten. Sie wurden Werbeanzeigen, Freierforen und Sexseiten entnommen. Solche von Vertretern und Profiteuren der Sexindustrie erstellten Listen und Karten gibt es z.B. für JEDEN REGIERUNGSBEZIRK in Baden-Württemberg.

Aber genau hier liegt der Hase bzw. das Geld im Pfeffer: Prostitution, die Prostituierung von Frauen oder jungen Männern oder Transfrauen braucht ihre Parallelwelt. Sie soll in einem möglichst gut zu erreichenden, aber dennoch geschlossenen Milieu stattfinden, damit die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger nicht hinschauen muss. Laut Udo Gerheim [1] zieht das eine bestimmte Gruppe von Freiern noch extra an, die sich dann einbilden können, trotz ihres absolut staatskonformen und privilegiensichernden Verhaltens an besonders interessanten und „verruchten“ Dingen beteiligt zu sein. Insgesamt soll jedoch die Mehrheitsgesellschaft hierzulande von dieser Welt und diesem Milieu nichts mitbekommen. Denn einen klaren und ethischen Blick auf Prostitution kann dieser Geschäftszweig nicht vertragen. Inzwischen zeigen sowohl europäische Entwicklungen, als auch die mediale Darstellung der Prostitution in Deutschland, dass hingeschaut wird; die hübschen Parties, auf denen Politikerinnen und Betreiberinnen mit Sekt anstoßen, sind (hoffentlich) vorbei. Entsprechend heftig war die Reaktion der Betreibenden dieser Bordelle und ihrer VertreterInnen und Verbündeten auf die Karte.

Merke: Bordelladressen, Laufhäuser, Terminwohnungen, auch Kleinbordelle auf Sexkaufseiten ist eine Sache - und offenbar völlig in Ordnung. Die absolut identischen Adressen auf einer Seite, die es Interessierten ermöglicht, sich mal ihre eigene Umgebung kritisch anzuschauen, wird zum Skandal.

Ja – es ist ein Skandal. Es sind Zahlen und Informationen, von denen sich die Profiteure der Industrie wünschen, sie würden schön in ihrer Parallelwelt, im deutschen Untergrund, bleiben.

Soweit die Situation. Nun zur Handlungsebene:

Nach der Panik in den entsprechenden Netzwerken werden die Erstellerinnen der Karte massiv verleumdet (Stasimethoden, Nazis, Hurenhasserinnen – nichts Neues dabei) und in allen möglichen Netzwerken wird zur Meldung der Karte aufgerufen. Natürlich nicht mit dem Kommentar, die Karte könne ein paar Behörden auf den Plan rufen oder Geschäfte stören. Es wird behauptet – wieder und wieder und wieder – auf der Karte stünden auch private Adressen und dies gefährde die Sicherheit der „Sexarbeiterinnen“. Diese würden nun erpressbar.

Abgesehen davon, dass die Gewalt in der Prostitution, Erpressung eingeschlossen, von den Freiern und von Zuhältern sowie solchen, die es werden wollen, ausgeht, abgesehen davon, dass sie ihre Erpressungen per Telefonanruf organisieren können (und leider vermutlich auch tun) – keine Abolitionistin hat bei irgendeiner dieser Nummer angerufen. Wir veröffentlichen auch keine privaten Adressen. Aber die Verleumdung sitzt.

Und die Propagandamaschinerie einer Industrie, die sich bisher auf staatliche Garantie ihrer Infrastruktur verlassen kann, sitzt ebenso wie die Manipulationsstrategien. Niemand möchte, dass Frauen oder andere in der Prostitution gefährdet sind. Daher die längst widerlegten Behauptungen, das schwedische Modell sei gefährlich wegen des „Untergrunds“ - das lenkt auch so schön von Deutschland ab, daher jetzt die Verlogenheit, mit der die Karte angegriffen wird: Eine prostitutionskritische Karte mit den Bordelladressen muss gelöscht werden, damit die gleichen Informationen auf Freier- oder Werbeseiten aufgehübscht an die richtige Zielgruppe gelangt und nicht ohne Dekoration vor den Augen einer immer informierteren Öffentlichkeit landen.

Aber die vorgebrachten Vorwürfe beeindrucken eben die netten Menschen, solche, die sich nicht näher mit Prostitution befassen wollen, die nicht wirklich hinter die Fassaden blicken, obwohl sie vielleicht längst eigentlich prostitutionskritisch sind. Die wirklich helfen wollen – und es könnten, würden sie endlich hinschauen und sich informieren. Die Wahrheit der Prostitution ist hässlich. Ihr nicht ins Gesicht zu sehen, ist schädlich. Nicht die Information darüber, das Leugnen darüber stützt die Gewalt.

Und eines wird durch die Kampagne und die Drohungen unserer GegnerInnen ja  mehr als deutlich: Die BefürworterInnen der Kommerzialisierung der sexuellen Gewalt wissen genau, was läuft. Sie wissen, was Prostitution für die darin prostituierten heißt.

Und ganz ehrlich – diejenigen, die auf die Verleumdungskampagne hereingefallen sind, wissen es offenbar auch. Also etwas Mut zur Wahrheit, bitte.

Wenn ihr es wisst, warum dann dieses System stützen?

Die Karte wurde nach organisiertem Massenmelden gelöscht. Ist damit die heile Welt der Prostitution, die heile Welt der Beziehungen und die heile Welt des Familienlebens, in denen niemand Prostitution nutzt, wieder hergestellt?

Unser Fazit:

Hilfreich war die Aktion allemal. Hilfreich, um mehrere Dinge deutlich zu Tage zu bringen:

Prostitution findet in Deutschland im Untergrund statt ... und dort soll sie bitte auch bleiben


Das Wissen des Milieus über BetreiberInnen, Sexkäufer und organisierte Kriminalität soll BITTE nicht zum Allgemeinwissen werden. Denn dann könnte ja jemand merken, dass der Großteil der Prostitution nicht in den ausgeleuchteten Rotlichtvierteln hier und da stattfindet, sondern in so genannten Terminwohnungen (die im Allgemeinen übrigens mitnichten Privatwohnungen sind, sondern Gewerbeobjekte, in denen die Zimmer für teures Geld an meist wöchentlich wechselnde Frauen vermietet werden).

Ausgerechnet die Sexarbeits-Fraktion argumentiert nun massiv gegen ihre eigene mantrahaft vorgebrachte Behauptung "Legalisierung macht Prostitution sicher"


Wenn Menschen wissen, wo Prostitution stattfindet, dann bringt das die "Sexarbeiterinnen" in Gefahr. Doch wen meinen sie nun damit: Die Frauen in der Prostitution? Oder die BetreiberInnen und ihre ProfiteurInnen - denn die nennen sich nämlich auch so, egal ob sie sich selbst prostituieren oder nicht.

Und wer schützt eigentlich die Frauen und Kinder in den Tausenden von Wohnhäusern, in denen sich eine Terminwohnung befindet?

Sollen wir mal anfangen zu erzählen von kleinen Kindern, die in Eiseskälte ohne Jacke im Hof oder im Auto abgestellt werden, während Papi mal eben zum Sexkauf ist - und die dann von besorgten NachbarInnen eingesammelt werden müssen?

Von kleinen Kindern, die fragen, warum sich da immer fremde Männer in ihrem Wohnhaus rumtreiben und was das für komische Geräusche sind, von denen sie nachts nicht schlafen können?

Oder von alleinstehenden Frauen, bei denen ständig - ganz aus Versehen - geklingelt wird, obwohl die Herrschaften eigentlich ein Stock höher oder tiefer wollten?

Von Frauen, die es aushalten müssen und brav sein müssen, wenn ihnen ein dreist grinsender Freier im Hausgang begegnet?

Wollen wir davon reden, wie viele Menschen nichtsahnend in solche Wohnhäuser einziehen, ohne eine Ahnung dessen, was sie später erwartet? Deren Wohnhäuser für jeden sichtbar auf Sexseiten im Internet gehandelt werden, ohne, dass sie irgend etwas dagegen tun können?

Wollen wir sprechen von AnwohnerInnen des Straßenstrichs, die täglich vor ihrem Fenster mit ansehen müssen, wie vor ihren Augen Frauen für den Rest ihres Lebens zerstört werden?

Wir sprechen gerne davon.

Und von der unerträglichen Doppelmoral der „Sexarbeits“lobby, bei der wirksam in Szene gesetzten Kampagne gegen unsere Arbeit. Denn siehe da, öffentliche Aussagen „unter Sexworkern“ hier und öffentliche Aussagen in den sozialen Medien dort passen manchmal nicht so ganz kongruent zusammen.

So gesehen zum Beispiel bei einem Vergleich der Facebook Auftritte mit Texten in sexworker.at forum. In dem einen Medium überschlägt man und frau sich öffentlichkeitswirksam über die Karte, im sexworker.at Forum unter ihresgleichen erscheint fast zeitgleich:

"In meinem Stadteil sind es zwei Saunaclubs und ein Appartmenthaus. Geschäftsadressen, die nun wirklich kein Geheimnis darstellen. 
Wenn die Nachbarn das noch nicht mitbekommen haben, sind sie blind, taub oder blöd. 
Die Adressen kann man doch aus jedem Anzeigenportal rauskopieren."

Und auf den Sexseiten selbst wird regelmäßig um Infos zur Vervollständigung ersucht – ohne, dass dies bisher zum Gegenstand einer Aufregung wurde.

Nein, die Schuld an Gewalt und Missachtung menschlicher Würde tragen nicht Menschen, die auf das, was in diesem Land passiert, hinweisen und sich dafür engagieren, dass es beendet wird. Dass nicht mehr mitten unter uns die Ärmsten der Armen, oft rassistisch diskriminierte Minderheiten, ihre Körperöffnungen für die egoistische sexuelle Befriedigung und das Überlegenheitsgefühl und Anspruchsdenken deutscher und nichtdeutscher Männern zur Verfügung stellen müssen, weil wir sonst von ihnen nichts wissen wollen.

Diejenigen, die versuchen, dies zu vertuschen und Offensichtliches unter den Teppich zu kehren, tragen eine Mitverantwortung dafür.

So und jetzt liebe Sexarbeits-Lobby - froh ans Werk!


Im BW7-Freierforum finden sich seit vielen vielen Jahren (!) zahlreiche Google-Maps mit Terminwohnungen, die bisher vergeblich darauf warten, von euch gemeldet zu werden. Bitte hier entlang! So viel Arbeit wie ihr denkt, war die ganze Aktion nämlich gar nicht. Im Gegensatz zu den Sexkäufern, die tatsächlich (im Gegensatz zu den Initiatorinnen der "Bordell Europas" Karte) Telefonnummern, unanonymisierte Fotos und umfangreiche Bewertungen ihrer Erlebnisse (Achtung: Hier findet ihr wirklich Hurenhass!) öffentlich zum Besten geben, haben wir uns bei der Karte tatsächlich auf die dort angegebenen Adressen beschränkt.

Vielleicht reicht ja ein Anruf oder eine E-Mail bei eurem Kumpel, dem Betreiber der Forums, dann braucht ihr diesmal auch keine internationale Unterstützung.

Und liebe engagierte MelderInnen in der Debatte: Bitte schaut endlich hin und informiert Euch endlich wirklich. Ihr seid einer miesen Kampagne auf den Leim gegangen.

Zusammengetragen von: Inge Kleine und Manuela Schon



Chronicles of double moral standards, or “A lesson in bigotry“: Comment on having a map of prostitution sites in Germany deleted after a smear campaign by sex industry advocates


A map shows addresses – of brothels, “saunas“, “spa-clubs“, of apartments let for the sole purpose of prostitution. It does not point to any private addresses, nor to those places and venues that can only be found out per phone. The map gives those who want it the possibility to find out what is happening in their very neighbourhoods without having to google punters' fores or the gazillion very explicit sites in Germany advertising the sale of sex, of sexual access to women, young men or trans women. The map is full, for Germany has truly worked hard to gain its reputation of Bordello of Europe, or The World's Bordello.

The so-called “sex-work“ scene is in uproar, even beyond German borders: German abolitionists had the cheek to re-publish information that is freely accessible on public sites. The makers of the map made it pefectly clear that the 2000 (1600 at first) venues represent only a fraction of all addresses, since many others are only shared per phone calls. Since no phone calls were made, these addresses weren't entered on the map. Why should they? To make our point – to illustrate that prostitution is happening in all our neighbourhoods and that there is a parallel world of prostitution invisible but happening right before our eyes – these further addresses weren't needed.

So while this map is far from complete, there is a storm across social media: The site has to be deleted, because it allegedly endangered the safety of the women (or young men) in prostitution.

This comes as a surprise. For, as a second point, we keep being told that the safety of those immediately in the prostitution business is so very well ensured by the legal situation in Germany – quite in contrast to the alleged “underground“ in Sweden. And first and foremost, ALL of the venues marked on the map came from publicly accessible websites and fores. They were lifted from advertisements, punters' fores and sex sites. Lists and maps like these compiled by the advocates and profiteers of the sex industry exist for EACH DEPARTMENT in Baden-Württembergia, for instance.

And this is where the sh*t, or the money rather, hits the fan: Prostitution, the prostituting of women or young men or trans women needs its own parallel universe. It is to happen in an easily accessible but yet closed environment, so that the majority of the citizens and residents around it can conveniently ignore it. According to Udo Gerheim [1] this attracts a special type of buyer, one who in spite of his absolutely state-endorsed and privilege maintaining actions, can phantasize about being part of a very special “clandestine“ world of “forbidden“ “pleasures“. Basically, however, any knowledge of this world and this environment is to be kept discreet, and discreetly hidden, from the majority of the people living in Germany. For this particular branch of business cannot survive a clear and ethical view of prostitution. Both European developments as well as the representation in the German media indicate that people have begun to open their eyes to it; the pretty parties where politicians, especially those engaged in “women's issues“, and the “madams“ of small brothels toast each other, champagne in hand, belong (hopefully) to the past. The brothel keepers' reaction and that of their allies and representatives as regards the map was correspondingly vicious.

Nota bene: Brothels, prostitution venues, apartments dedicated to the purpose of prostituting women (others), small or mini brothels on sex buyers's site are fine, very much okay, thank you. Finding the very same on a site that enables those who want to take a critical look at their own neighbourhoods, amounts to a scandal.

And yes, it is a scandal. It's about information and data that the profiteers of the sex industry would love to keep in their own parallel universe, in the German underground of prostitution.

Now to what went down in the last two days:

Following the panic across social media sites, those who compiled the map are massively slandered and exposed to all kinds of defamation (Stasi-methods (a reference to Eastern Germany), Nazis, “whore haters“ - nothing new here) and people are called upon to report the map in order to have it deleted on all kinds of social media sites. This is of course not explained by saying that the map could alert some officials or harm business. The demand is based on the lie – repeated over and over and over again – that the map also contained private addresses and thus endangered the safety of the "sex workers". These were now said to be exposed to blackmail.

Apart from the fact that the violence in prostitution is perpetrated by the buyers, the pimps and those who wish to become such, apart from the fact that these can easily organize extortion or blackmail by phone (and probably and unfortunately do so) – no abolitionist called any of these numbers. Neither do we publish private addesses. But the defamation works.

And the propaganda machine of an industry that can currently rely on the state's guarantee of its infrastructure works just as well, as do the strategies of manipulation. Nobody wants women or others in prostitution to be in danger. The endlessly repeated and endlessly debunked myths around the alleged “Swedish underground“ in prostitution stem from this – and this so nicely distracts attention away from Germany, as does the bigotry behind the attacks on the map: A site critical of prostitution has to be deleted so that the same information, nicely packaged and prettified, can reach the right kind of target group and does not without such a filter reach a public that is increasingly more informed about what actually goes down in prostitution.

But the slander impresses the nice people, those who do not wish to really look at this issue, who do not wish to really see beyond the fassades, although they may have come to be critical of prostitution for quite some time. Who really want to help – and could help if they finally got informed. The truth about prostitution is ugly. Not to face it does damage. It is not the information, it is the denial which helps the violence.

And one thing becomes perfectly clear in the course of this campaign and the threats and defamation directed against us: The proponents of the commercialization of sexual violence are fully aware of what prostitution means for those in it.

And let's be perfectly honest here, too: Those who fell for this campaign of misinformation appear to be aware of it as well. So show the courage to face up to the truth.

For if you are aware of it, then why support this system?

The map was deleted after the orchestrated mass reporting. And now? Does this restore quiet and serenity to the happy world of prostitution, the happy world of relationships and partnerships, the happy world of families in which nobody ever uses prostitution?

Our final view of this:

This action certainly had its usefulness. Usefulness in clearing up a few things once and for all:

In Germany, prostitution is happening underground


The INSIDER KNOWLEDGE about brothel keepers, sex buyers and organized crime is not to become GENERAL KNOWLEDGE, PLEASE. For this could bring to our attention that prostitution is largely not happening in well-lit red light areas here and there, but right under our noses, in so called short-lease appartments that are generally not places where anybody lives, but where rooms are let to women who tend to leave, and be replaced, by the week.

It is the sex industry that now – of all advocates – argues against its own mantra of “legal makes it safe“


For people to know where prostitution is enacted endangers the safety of the sex workers. But who do they mean by this term? The women in prostitution? Or the brothel keepers and profiteers? These also go by this term, regardless of whether they engage in prostitution themselves or not.

And who is here to protect the women and the children in the thousands of appartment buildings where single residences have been handed over to the sex trade?

Shall we begin to tell you of small children sitting in backyards or cars, sometimes without proper warm clothes even, while Daddy has just gone up to buy sex – and who are being gathered up by concerned neighbours?

Of small children who are wondering who all the strange men are they keep meeting in the houses? What the strange sounds are that wake them up at nights?

Or of single women who keep having their door bells rung – just by mistake – by guys who actually want the address on the floor below or above?

Of the women who have to be polite and accept running into smug sex buyers on the stairs, in the lifts or hallways?

Are we to speak of all those who move into such a building, unaware of where they are ending up, of what awaits them? Whose places of residence are listed on sex sites for everybody to see, without any chances to protest this?

Are we to speak of those living near the patches handed over to street prostitution who have to watch from their windows how women are being destroyed for the rest of their lives?

We are ready to speak about all of this.

And of the unbearable double morals of the "sex work“ lobby during the well-organized campaign against us. For – lo and behold – public statements among "sex workers“ and public statements elsewhere do not always match up.

Take, for example, a facebook debate on the topic where advocates of the industry are more than vociferous in their theatrical denunciation of the map. On the publicly accessible site "sexworker.at", among her peers, simultaneously almost, there's this:

In my quarter, there are two sauna clubs and one appartment building. These are business addresses that are really not a secret. If the neighbours have not yet noticed this, they are blind, deaf or dumb. These addresses can just be copied from any advertising site.

And on those sites there are regular calls for updates of the information – not that that's been a cause for a scandal yet.

No, it is not those who point to what is happening in this country and who are engaged in ending it, who are to blame for the violence and the disregard of human dignity. Who want to end a situation in which the poorest of the poorest, often racially discriminated minorities, have to offer their bodies and their orifices to the egotistical sexual gratification and the feeling of supremacy and entitlement of German and other men, because we don't want to know anything else about them.

Those engaged in covering this up and in sweeping the obvious under the rug share the responsibility for this.

And now, dear sexwork-lobby – rise and shine!


For many many years (!) the BW7 punters' forum has published numerous google maps with short lease appartments, that eagerly await being reported by you. This way please. Our action hasn't been nearly as much work as you seem to think. Unlike the sexbuyers (who, unlike those who initiated this map) actually do publicly post the telephone numbers, unpixeled photos and comprehensive “evaluations“ of their experiences there, have in fact restricted the information on the map to the addresses made public there.

Quite possibly a brief phone call or email to your mate who runs this forum may suffice to delete these maps, so you won't even need all the international help.

And dear engaged co-reporting participants in the debate: Please finally take a look around you and finally get informed. You fell for a slimy campaign.

information compiled by: Inge Kleine and Manuela Schon.


[1] Gerheim, Udo: Die Produktion des Freiers. Macht im Feld der Prostitution. Eine soziologische Studie, 2012, Transcript Verlag



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen