Kresta King - Untitled (Flickr), (CC BY-NC-SA 2.0) |
Ich habe längere Zeit nicht gebloggt, weil ich einen tiefen Gram in mir hege.
Ich bin so ruhig wie möglich geblieben, habe es den Emotionen in mir erlaubt zu wachsen nach dieser Leblosigkeit als Prostituierte.
Es ist verdammt schwer aufzuhören und bekümmert zu sein, wenn um dich herum ständig Zuhältersprache verwendet wird.
Ich höre sie in den Medien, in den meisten TV-Dramen und -Filmen, ich höre sie wenn ich mich in einem Café ausruhe oder wenn ich nur die Straße entlang laufe.
Zuhältersprache ist eine akzeptierte Sprache in der links-liberalen Kultur geworden, leider inklusive zu vieler Feminist_innen.
Es ist eine Sprache, die alle vergiftet die genug Glück hatten den Sexhandel zu überleben und danach streben wirkliche Freiheit für alle Prostituierten zu erreichen.
Sexarbeit / Sexarbeiter_in
Dieser Begriff wurde zum politisch korrekten Ausdruck für alle in der Sexindustrie.
Er wird benutzt ohne Nachzudenken, er wird benutzt als wäre es der einzig richtige Begriff um die Prostituierten zu beschreiben.
Er wird benutzt und sticht wie ein Dolch in die Herzen der Überlebenden des Sexhandels, er wird benutzt und bringt all unsere Freiheit zum verstummen und unsere Möglichkeit über Zuhältersprache zu sprechen
Sexarbeit/Sexarbeiter_innen sind Begriffe, die in New York von Zuhältern erfunden wurden als ein Versuch zu sagen, dass das was sie taten nicht nur legitim, sondern auch nicht schädlich war.
Sie wurden erfunden um die ganze männliche Gewalt unsichtbar zu machen, um all die Formen der Kontrolle durch die Profiteure unsichtbar zu machen, um zu suggerieren, dass alle Sexkäufer nur missverstanden oder Gentleman sind.
Sexarbeit/Sexarbeiter_innen ist die Sprache des Hasses und der Sklaverei.
Aber die Linke und viele liberale Feminist_innen haben die Begriffe übernommen und reklamieren sie als ihre eigenen.
Dabei vergessen sie oder entscheiden sich, sich nicht daran zu erinnern, dass diese Begriffe den Zuhältern gehören
Stattdessen stellen sie die falsche Behauptung auf, dass durch die Sexarbeit eine sichere Umgebung für die prostituierte Klasse geschaffen würde.
Dies ist jedoch eine große und schreckliche Lüge.
Wenn liberale Feminist_innen oder Linke sich eine_n Sexarbeiter_in vorstellen - dann immer mit dem alten Bild der "glücklichen Hure" oder der Kurtesane, diese uralte männliche Fantasie die all die männliche Gewalt und die Bedingungen der prostituierten Klasse verdeckt.
Es ist das Bild/die Fantasie der erwachsenen Prostituierten aus der Mittel- oder Oberschicht, die ihr Leben in vollen Zügen genießt.
Es ist das Bild/die Fantasie einer Prostitution, die sich ausschließlich in vier Wänden abspielt, die immer gut bezahlt ist, bei der jeder sexuelle Akt mit einer großen Lust verbunden ist.
Es ist das Bild/die Fantasie, dass diese Prostituierten es lieben jenen Sex zu vollziehen oder an sich vollzogen zu bekommen, den "gute Frauen" nicht machen würden.
Es ist das Bild/die Fantasie, die dafür verantwortlich ist, dass Gewalt bei der Prostitution in vier Wänden ständig und überall vorkommt - aber die Linken und liberalen Feminist_innen können dem den Rücken zukehren, und sich vorstellen es handele sich nur einen selbstgewählten Livestyle
Die abscheuliche Sprache der Sexarbeit/Sexarbeiter_innen erreicht ihren Höhepunkt wenn sie überall benutzt wird - minderjährige Sexarbeiter_innen, migrantische Sexarbeiter_innen, "survival sex work" (Sexarbeit um zu Überleben) - es gibt viele andere Begriffe voll von Hass.
Es ist die Sprache, die George Orwell erkennen würde.
Ich kann nicht weiter schreiben, denn Gram umgibt mich.
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