In der Vergangenheit haben sich in dieser Frage bereits Staatsanwälte und Fussball-Nationlatorhüter schwer getäuscht. Gegenüber des Verlustes des Jobs und der gesellschaftlichen Ächtung des unethischen Verhaltens ist das (zu geringe) Bußgeld wohl eher das kleinere Problem.
Aktuell hat es einen Polizisten aus Umeå erwischt. Wie die Zeitung Aftonbladet berichtet, soll der 30-Jährige im Oktober 2017 Escort-Prostitution genutzt haben. Die 25 Jahre alte Frau fand er über ein bekanntes Internet Forum (den viel beschworenen Prostitutions-Untergrund in Schweden findet man nämlich dort). Die gefundenen Beweise - eine Verabredung via einer Konversation auf seinem Handy - erklärt der Mann damit, dass er das Handy seinem Bruder geliehen habe. Dumm für ihn, dass die Frau ihn an den Tattoos eindeutig identifizieren konnte und auch eine zeitlich und vom Betrag her passende Bank-Abhebung von 3000 SEK (knapp 300 Euro) gegen seine Version spricht.
Sollte der Polizist für den Sexkauf bestraft werden, wonach derzeit alles aussieht, dann wird ihn das vermutlich seinen Job kosten. Eine Entscheidung ist auf den 29. Mai terminiert. Es ist sehr konsequent und spricht für die schwedische Polizei, wenn sie mit einer Null-Toleranz-Linie in den eigenen Reihen agiert.
Und in Deutschland? Hier ist es nach wie vor kein Problem, wenn Polizisten Freier oder gar Zuhälter sind, indem sie zum Beispiel ein Bordell betreiben oder Frauen das Prostitutionsgeschäft "erklären" und "ihren Anteil" abzwacken. Mir ist ein Fall eines Polizisten bekannt, der im Streifenwagen vorfuhr um die Tagesmiete einzukassieren. Was wir uns für sie wünschen ist nicht weniger als schwedische Gardinen.
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