Ab dem 1.Juli
2017 gilt das „Prostituiertenschutzgesetz“. Das Bündnis Stop Sexkauf stellt
fest, dass dieses Gesetz nicht die Frauen in der Prostitution schützt, sondern
es befördert vielmehr ihre industrialisierte sexuelle Ausbeutung.
Das Bündnis
Stop Sexkauf fordert als Perspektive die Abschaffung der Prostitution durch das
Nordische Modell, deren zentraler Kern die Freierbestrafung ist. Prostitution
ist Gewalt gegen Frauen, eine Verletzung ihrer Menschenwürde und das größte
Hindernis für die konsequente Umsetzung der Gleichberechtigung in Deutschland.
Das Ziel
von „Stop Sexkauf“ ist es, Prostitution grundsätzlich als Problem in einer
Gesellschaft, die sich Geschlechterdemokratie auf die Fahnen geschrieben hat,
sichtbar zu machen und sie zu beenden. Konkretes Ziel ist die Einführung der
Freierbestrafung, die an der Nachfrage nach Prostitution auf Seiten von Männern
ansetzt und diese sukzessive herunterfahren will. Wir orientieren uns am
schwedischen Beispiel, das dieses Ziel bereits entwickelt hat und vorlebt. Die
Folge ist, dass Prostitution von
mittlerweile über 80% der schwedischen Bevölkerung abgelehnt wird und der Kauf von sexueller Benutzung von Frauen
verpönt ist. Damit wird ein
Männlichkeits- wie Weiblichkeitsbild an die nachwachsende Generation vermittelt,
das im Gegensatz zu Deutschland Männern keine sexuelle Verfügung über Frauen
zugesteht und von Frauen keine Verfügbarkeit erwartet. Dies ist die Grundlage
für eine effektive Gleichberechtigungspraxis. Darüber hinaus brauchen die
Frauen in der Prostitution individuelle Unterstützung und wirksame
Alternativen, uneingeschränkten Zugang zu Traumatherapie sowie eine
existentielle Absicherung, um ihnen den Ausstieg aus der Prostitution zu
ermöglichen.
Wir fordern
eine öffentliche Aufklärung über die zerstörerische, entwürdigende Realität in
der Prostitution und über die Bedingungen, die Frauen in die Prostitution einsteigen
lassen: in aller Regel traumatische Erfahrungen mit sexuellem Missbrauch,
körperlicher wie psychischer Gewalt, Vernachlässigung, Armut, Zwang und
Abhängigkeit.
Mit
freundlichen Grüßen,
Dr. Anita
Heiliger, stellvertretend für das Bündnis Stop Sexkauf.
►Dem Bündnis Stop Sexkauf haben sich bisher
u.a. angeschlossen: Solwodi, Terre des Femmes, Karlsruher Appell,
BI-gegen-Bordell Marburg, Kofra e.V., Karo e.V., Abolition 2014, Zero Macho
Deutschland, SPACE international, Inga e.V., Feministische Partei, Ladies Team
, Die Störenfriedas, "Scientists for a world without prostitution",
EMMA, Stopp Sexkauf Saar
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