New York 1909, Bain News Service photograph [Public domain], via Wikimedia Commons |
Während der transatlantische Sklavenhandel auf Rassismus beruhte, beruht die Prostitution auf Sexismus: In beiden Fällen fand/findet eine kulturell akzeptierte, ritualisierte Objektifizierung und Entmenschlichung durch Marginalisierung und Degradierung von Bevölkerungsgruppen statt. Die Kommodifizierung bemisst die versklavten Personen nach ihrem ökonomischen Nutzen und macht sie zu Objekten. Ein Zuhälter sagte: „Ich habe mir jene Mädchen geholt, die niemand vermisst. […] Es ist, als würde man ein Kilo Brot verkaufen.“
Unabhängig von ihrem Freiwilligkeitsgrad ist die prostituierte Frau keine Person, deren Persönlichkeit eine Rolle spielt, sondern sie dient als Projektionsfläche der Wünsche des Freiers – sie ist seine fleischgewordene Masturbationsfantasie.
Der Historiker Edward Baptist analysierte Briefe aus dem Jahr 1934 zwischen Sklavenhändlern und –käufern und fand Hinweise darauf, dass sexuelle Besitznahme von „mulattischen“ Frauen im Menschenhandel eine große Rolle spielte. Die Hautfarbe der Sklavinnen wurde in einer fetischisierten Detailliertheit katalogisiert, die sehr der Weise ähnelt, wie heute Freier in Freierforen die Details der Frauen, die sie benutzt haben, katalogisieren. Melissa Farley stellt die These auf, dass die Sklavenhändler des 19. Jahrhunderts ihre Ware mit hoher Wahrscheinlichkeit in einer ähnlichen Weise in Online-Katalogen präsentiert hätten, wie heute die Bordellbetreiber es tun, hätte es damals bereits das Internet gegeben
Frauen in der Prostitution werden reduziert auf ihre Körperöffnungen und ihre Körperattribute. Ihre Rolle besteht darin, das darzustellen, was der Freier in ihnen sehen möchte. Das entspricht der Rolle, die Sklaven im 19. Jahrhundert spielen mussten, die während der Auktionen das sagten, von dem sie glaubten, dass die Sklavenverkäufer und Sklavenhalter es hören wollten.
„In the slave pens, the ethereal fantasies of the slaveholding regime were daily converted into the material shape of the sold slaves.“Die Situation in den Sklavenauktionen entsprach in hohem Maße dem Schaulaufen der prostituierten Frauen vor dem Freier in der Prostitutionsstätte, welches von den meisten als sehr degradierend empfunden wird.
Chronische Gesundheitsprobleme sind ebenfalls Kennzeichen beider Phänomene, u.a. resultierend aus Überbelastung, Stress, schlechter Ernährung, Schlaflosigkeit etc. In der Folge davon waren die Haupttodesursachen der Versklavten im US-Bundesstaat Virginia im Jahr 1850 Atemkrankheiten, Tuberkulose, Krankheiten des Nervensystems, Typhus, Durchfallerkrankungen und Cholera. Typische gesundheitliche Probleme prostituierter Personen sind u.a.: Tuberkulose, Diabetes, Krebs, Arthritis, Malaria, Asthma, Herzrasen, Blutarmut, Gebärmutterentzündungen, Hepatitis B und C, Unfruchtbarkeit, Syphilis und HIV. Sowohl die Sklaven des 19. Jahrhunderts als auch prostituierte Frauen weisen eine hohe Rate an Selbstmordversuchen auf.
Die Änderung des Namens ist ein Ritual, sowohl der Sklaverei als auch der Prostitution. Während viele Sklavenhalter ihre weiblichen Sklaven ehelichten und damit psychologisch die Tatsache zu überdecken versuchten, dass sie die Frauen gekauft hatten, imitieren Freier heute eine romantische Liebesbeziehung im so genannten „girlfriend sex“.
Physische Gewalt sind sowohl für den transatlantischen Sklavenhandel, als auch den Handel mit der Ware Frau kennzeichnend. Kopfgeldjäger zum Wiedereinfangen der entflohenen Sklaven wurden seinerzeit von den Sklavenhaltern wie auch heute von den Zuhältern eingesetzt. Foltermethoden sind sowohl für Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung als auch vom Sklavenhandel des 19. Jahrhunderts bekannt. Aber auch psychische Kontrolle spielt(e) eine sehr große Rolle. Das „Stockholm Syndrome“ konnte sowohl bei einer hohen Zahl von Sklaven, als auch bei einer hohen Zahl prostituierter Frauen festgestellt werden. Das Stockholm Syndrome ist verbunden mit einem Gefühl der Dankbarkeit gegenüber dem Ausbeuter und teilweise auch dem Gefühl diesem sein Leben zu verdanken. Bei den Sklaven des 19. Jahrhunderts führte dies teilweise zu einem Gefühl der Verzweiflung in Bezug auf die Abolition der Sklaverei.
Versklavte Frauen wurden durch die Sklavenhändler zur sexuellen Benutzung an die Plantagenbesitzer verkauft. Entstanden aus dieser erzwungenen Prostitution Babys, wurden diese weiter verkauft. Nach dem Importverbot von Sklaven in den USA im Jahr 1808 wurden Sklavinnen als Brutmaschinen eingesetzt, da durch Sklavinnen geborene Babys selbst als Sklaven galten. Hier gibt es Parallelen zu dem Einsatz von prostituierten Frauen als Brutmaschinen durch die Menschenhandelssyndikate, da dies den Zuhältern die Möglichkeit gibt die nächste Generation von „Sexarbeiterinnen“ heranzuzüchten, die von Beginn an unter ihrer Kontrolle stehen. Oder die Babys anderweitig zu verkaufen…
Das „Choice“-Argument
Kennzeichen der Sklaverei sind die Machtungleichheiten zwischen der ausbeutenden und der ausgebeuteten Person, physischer Missbrauch und die Abwesenheit von freiem Willen.
Wenn behauptet wird, dass die meisten erwachsenen Frauen der Prostitution aufgrund von freier Wahl („free choice“) nachgehen, dann wird die Tatsache ignoriert, dass Studien zufolge 89% der aus der Prostitution aussteigen wollen und 84% der prostituierten Frauen unter der Kontrolle Dritter stehen. Deshalb wird Prostitution manchmal auch als „Wahl derer, die keine Wahl hatten“ bezeichnet.
Kann es als „Wahl“ bezeichnet werden, wenn sich Frauen für einen Hamburger oder Benzingeld prostituieren? Man kann sagen, dass die Möglichkeiten der Prostitution zu entkommen umso schwieriger sind, je größer die finanzielle Verzweiflung ist.
Im Jahr 1850 wurden indigene Coos Frauen im südlichen Oregon aus Hunger in die Prostitution getrieben. Deshalb geht die heutige Rechtsprechung in der Interpretation des Thirteenth Amendment (dem Artikel in der amerikanischen Verfassung, der 1865 die Sklaverei abschaffte) davon aus, dass das Nicht-Vorliegen von Alternativen eher als Indikator für Versklavung dient als physischer Zwang. Sklaverei liegt demnach auch dann vor, wenn sich eine Person in Form einer rational erscheinenden Entscheidung in eine Versklavungssituation begibt.
Auch heute noch sind indigene Frauen oder Frauen ethnischer Minderheiten eher durch Prostitution gefährdet als Frauen der Mehrheitsgesellschaften.
Dort, wo eine Gesellschaft daran scheitert, das Fehlen freier Wahlmöglichkeiten zu erkennen, werden versklavte Personen selbst für ihre Situation verantwortlich gemacht, sei es in Bezug auf Juden, die Möglichkeiten zur Flucht aus Konzentrationslagern ungenutzt ließen, oder eben wenn Frauen in der Prostitution eine freie Wahl unterstellt wird. Das Nicht-Benennen von Sklaverei oder sklavereiähnlichen Zuständen als solche verhindert dessen Verständnis. Ein Professor für das Thirteenth Amendment stellt fest, dass soziale Bewegungen im 19ten Jahrhundert häufig ehrlicher waren in Bezug auf das Vorliegen von unfreien Bedingungen als die heutigen.
Derzeit gültige Definitionen von Menschenhandel (als „moderner Sklaverei“) inkludieren das Vorliegen von Schuldsklaverei und halten die Zustimmung zu solchen Bedingungen aus Mangel an Alternativen für irrelevant (zum Beispiel: Palermo Protocol aus dem Jahr 2000). Ein UN Sonderbericht aus dem Jahr 2006, der u.a. 150 Staaten untersuchte, wies einen Zusammenhang zwischen legaler Prostitution und einem Anstieg von Menschenhandel nach. Rechtsanwältin Rachel Harris und Politikanalystin Katharine Gelber erklären, dass Sklaverei dann vorliegt, wenn sich Individuen in einer machtlosen Position befinden. Der australische Strafrechtsparagraph 270.1 beinhaltet explizit Schuldsklaverei-Verträge in der Definition von Sklaverei. Auch muss erwähnt werden, welche große Rolle transnationale Menschenhändlernetzwerke, die dem organisierten Verbrechen zuzuordnen sind, bei der Zufuhr in die Prostitution spielen. Diese Zusammenhänge werden jedoch von den Lobbyverbänden der Sexindustrie vehement geleugnet.
Abolitionistische Bewegungen – damals und heute
Frühere und zeitgenössische AbolitionistInnen hatten/haben mit denselben Kämpfen zu tun: Kulturelle und juristische Definitionen, gesellschaftliche Toleranz für Ungerechtigkeiten gegen marginalisierte und vulnerable Bevölkerungsgruppen, bis hin zu gänzlicher Verleugnung. Auch zur Zeit der Sklaverei des 19. Jahrhunderts wurde versucht über Regulierungen eine Schadensminimierung („harm reduction“) zu erreichen.
So wurde zum Beispiel im 18. Jahrhundert ein britisches Gesetz erlassen, welches vorschrieb wie viele Sklaven maximal auf einem Schiff transportiert werden durften, dass sie einen Arzt mit an Bord haben mussten und alle Tode an Bord dokumentiert werden mussten. Regulatorische Ansätze gibt es auch in Bezug auf die Prostitution, z.B. in Australien, den Niederlanden, Deutschland oder dem US-Bundesstaat Nevada. Diese sollen die Prostitution sicherer machen – die Realität sieht jedoch, wie wir wissen, anders aus.
Moderate AbolitionistInnen hatten sich in den USA bei der Durchsetzung des Thirteenth Amendment auf eine engere Definition der Sklaverei eingelassen, in der Hoffnung, diese nach dem Erfolg noch einmal erweitern zu können. Nachdem also die Besitzsklaverei („chattel slavery“) erfolgreich abgeschafft worden war, beriefen sich die Bewahrer des Status Quo nun aber darauf, dass die amerikanische Gesellschaft bereits „frei“ sei. Die heutige Empörung über den Vergleich von heutigen Ausbeutungsstrukturen entspricht dieser Besitzstandswahrung, wenn ihm [dem Vergleich] mit dem Vorwurf der „Übertreibung“ und der „Beleidigung der Opfer der afrikanisch-amerikanischen Sklaverei“ mit großem Tamtam entgegen getreten wird.
Genauso wie seinerzeit die Sklavenhalter euphemistisch als „Beschützer“ verniedlicht wurden, werden heute Zuhälter als „Beschützer“ oder „Manager“ verniedlicht. Weitere Euphemismen sind „SexarbeiterIn“, „flexible/r Arbeiter/in“, „transnationale/r migrantische/r Arbeiter/in“ oder „erotische/r Unternehmer/in“. Dies entspricht der Umdefinition von Sklaven im 19ten Jahrhundert zu „Assistenzpflanzern“, „Rekruten“ oder „Voluntären“.
Genauso wie heute Touren in Rotlichtvierteln oder Tage der offenen Tür in Bordellen angeboten werden, wurden im 18ten Jahrhundert Millionen in den Lobbyismus für die Sklaverei gesteckt und Touren auf den West Indies durch britische Sklavenhalter angeboten um die Realität verzerrt darstellen zu können. Der belgische König Leopold, der Menschen kolonialisieren, versklaven und foltern ließ, war gleichzeitig Vorsitzender der Aboriginese Protection Society. Er stellte sich als Menschenrechtler dar, der im Kongo Straßen, Eisenbahnlinien und Dampfschiffe baut (Infrastruktur, die übrigens von seinen Truppen für das Einfangen von entflohenen Sklaven verwendet wurde).
Lobbyorganisationen der Sexindustrie fahren eine ähnliche Strategie, wie zum Beispiel die GAATW, Global Alliance Against Trafficking in Women, die zwar dem Namen nach Menschenhandel bekämpft, aber vor allem das „Sexarbeits“-Narrativ promotet. Die Namensähnlichkeit zur CATW (Coalition Against Trafficking in Women), die sich als abolitionistische Organisation für die Abschaffung der Prostitution einsetzt, kann nicht als zufällig bezeichnet werden.
Heute wie damals stellen die Zeugnisse der Ausgebeuteten eine Bedrohung für die Ausbeutungsstrukturen dar. Die autobiographischen Beschreibungen der Sklaven und Sklavinnen verhalfen der abolitionistischen Bewegung im 19. Jahrhundert zum Durchbruch, da diese die Lügen der Sklavenhändler als Lügen entlarvten. Genauso verhält es sich mit den Aussagen der Prostitutionsüberlebenden heute. Obwohl versucht wird, durch „geheime Tagebücher“ von Sexarbeiterinnen im Internet Prostitution zu promoten, gibt es auch immer mehr Überlebende, die das Internet für ihre autobiographischen Schilderungen nutzen.
Sklaven, die es wagten ihre Stimme zu erheben, wurden gefoltert und getötet. Heute werden ehemalige prostituierte Frauen lächerlich gemacht, als Lügnerinnen bezeichnet, mit dem Tode bedroht, ihre Klarnamen und Adressen und die ihrer Familien werden geoutet. Entkommene Menschenhandelsopfer werden mitunter auch getötet, so zum Beispiel von Zuhältern, die sie vor anderen Frauen hinrichten, um sie vor den Folgen einer Flucht zu warnen.
Zum Begriff „White Slavery“
Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts wurde im englischsprachigen Raum der Begriff „weiße Sklaverei“ im Kampf gegen die Prostitution geläufig.
Die Anarchistin Emma Goldman wendete sich 1911 in ihrem Text „The Traffic in Women“ gegen diese Bezeichnung, weil er ihrer Meinung nach verdeckt, dass die Versklavung „weißer“ Frauen in der Prostitution sich technisch nicht unterscheidet von der Versklavung „gelber“ oder „schwarzer“ Frauen in der Prostitution – sie sah die Ausbeutung und Objektifizierung jeweils als Ausgangspunkt der Prostitution. Auch wies sie bereits damals auf die häufig ausweglose Situation der überwiegend Mädchen und Frauen aus der ArbeiterInnenklasse hin, die häufig aus zerrütteten Familienverhältnissen stammten. Und sie betonte die zentrale Bedeutung des Sexismus bei der Ausbeutung von Frauen in der Prostitution und ging damit über die (häufig von MarxistInnen vertretene) ökonomistische Erklärung von Prostitution hinaus.
Der häufigen Annahme, dass Massen „weißer“ Frauen nach Amerika verschifft würden um sie dort zu prostituieren, trat Goldman entgegen, indem sie darauf verwies, dass sich die meisten Frauen in der Prostitution zwar in den Großstädten New York City oder Chicago tatsächlich aus Ausländerinnen rekrutierten, aber Ausländerinnen in der Prostitution insgesamt die Minderheit darstellten. Auch widersprach sie der Annahme, dass in den Herkunftsländern in der Straßenprostitution rekrutiert wurde, sondern sagte, die amerikanischen Verhältnisse seien es, die Frauen und Mädchen in die Prostitution trieben. Sie wies darauf hin, dass keine Notwendigkeit bestünde, Frauen aus dem Ausland zu importieren, wenn durch die amerikanischen Umstände bereits der Markt überflutet würde. Auf der anderen Seite sei der Export amerikanischer Frauen zu Prostitutionszwecken ein nicht unbedeutender Faktor, so stünde zum Beispiel „American Girl“ in China synonym zu „Prostituierter“.
Goldman, selbst jüdischer Herkunft, sprach sich darüber hinaus gegen die gängige Darstellung aus, Jüdinnen würden aus ihren Communities deshalb als Prostituierte in die USA importiert, weil ihnen Prostitution nahe läge und sie „abenteuerlustig“ seien. Auch hier nahm sie Bezug auf die Verhältnisse, denen JüdInnen als marginalisierte Menschengruppe in Europa ausgesetzt waren. Diese entsprachen den Verhältnissen, aus denen auch heute noch Frauen und Mädchen aus ethnischen Minderheiten für die Prostitution rekrutiert werden – nicht weil Prostitution eine „kulturelle Praxis“ ihrer Communities ist, sondern weil ihnen durch ihre Marginalisierung häufig andere Alternativen verwehrt werden - und weil Rassismus und Fetischisierung von rassistischen Projektionen mit dem Sexismus der Prostitution Hand in Hand gehen.
„Wenn wir den Lebenslauf dieser Frauen kennen, ihre Jugend, ihre Psyche, dann werden wir verstehen, was sie so weit brachte, Prostituierte zu werden. Dann werden wir in vielen Fällen zugeben müssen, dass von einer Freiwilligkeit im Sinne eines freien Entschlusses nicht die Rede sein kann.“ Bertha Pappenheim
Neben vielen anderen Problemen der Begrifflichkeit „White Slavery“ und der Kritik an dieser, sollte jedoch mindestens erwähnt sein, dass sich auch jüdische Abolitionistinnen wie Bertha Pappenheim in Europa unter diesem Label gegen die sexuelle Versklavung von Jüdinnen wandten. Unter dem Namen Jüdischer Frauenbund versammelte sie zahlreiche jüdische Frauenrechtsorganisationen und versuchte in jüdischen Communities ein Bewusstsein für die Ausbeutungsstrukturen zu schaffen. 1910 stellten Jüdinnen beispielsweise 67% der prostituierten Frauen in Minsk. Bertha Pappenheim konnte nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten noch einige Mädchen ihres Heimes im Ausland in Sicherheit bringen und wurde selbst von der Gestapo vorgeladen. Schwer erkrankt starb sie am 28. Mai 1936. Ihr Heim wurde 1942 aufgelöst und die Bewohnerinnen und Sozialarbeiterinnen nach Auschwitz deportiert, wo keine von ihnen überlebte.
Eine Pionierin der jüdischen Bewegung gegen die Sexklaverei in Großbritannien war Constance Lady Battersea Rothschild, der Gründerin der Jewish Association for the Protection of Girls and Women (JAPGW), der es gelang zahlreiche jüdische Organisationen für den Kampf gegen Prostitution und Hilfestellungen für betroffene Frauen zu organisieren. In den USA engagierten sich Sadie American, Rose Brenner und Cecilia Razovsky vom National Council of Jewish Women in America (NCJW) und halfen in den Jahren zwischen 1908 und 1911 19.377 jungen Mädchen, 4.020 Frauen und 6.427 Kindern. Gemeinsam wurden auch Präventionsmaßnahmen in den osteuropäischen Herkunftsländern angestoßen.
Eine Kritik des Begriffes „Weiße Sklaverei“ im Kontext einer „puritanistischen Moralpanik“ oder einer Bagatellisierung des Schicksals der Opfer transatlantischer Sklaverei im 19. Jahrhundert ist auf dieser Grundlage demnach sicherlich zu oberflächlich...
Quellen
Farley, M. (2015) Slavery and Prostitution: a 21st Century Abolitionist Perspective. In Bonnie Martin and James F. Brooks (eds.) Linking the Histories of Slavery in North America and Its Borderlands. Santa Fe: School for Advanced Research Press
Emma Goldman: The Traffic in Women in: Anarchism and Other Essays. Second Revised Edition. New York & London: Mother Earth Publishing Association, 1911. pp. 183-200..
Nelly Las: White Slavery in Jewish Women Archive
Frauenmediaturm: Bertha Pappenheim, http://www.frauenmediaturm.de/themen-portraets/feministische-pionierinnen/bertha-pappenheim/
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